Musikalisches Stillleben zu Texten von Kurt Marti für Chor und Schauspieler
Leichenreden für Lebendige
Kurt Martis lyrische Totenreden sind Klassiker. Seit ihrer Erstveröffentlichung haben sie nichts von ihrer Aktualität und Brillanz verloren. In der Aufführung werden die Leichenreden des Berner Schriftstellers und Pfarrers von einem Schauspieler-Duo vorgetragen. Der Chor des Ensembles inscriptum verknüpft die Texte musikalisch mit Werken aus Renaissance, Romantik und Gegenwart, die vom Schlager «Wochenend und Sonnenschein» aus den 20er Jahren bis hin zu zeitgenössischen Chorkompositionen reichen.
In Kurt Martis Leichenreden-Gedichten kommen Dinge zur Sprache, die sonst dem Verschweigen angehören: Der Zorn über die Unerbittlichkeit des Todes, die Tabuzone der Leiche, die Freude über ein gelingendes Lebensende oder der Verlust alles Maskenhaften im Tod. – Was Kurt Marti in seinen Leichenreden gelingt, ist eine Haltung, die allem Verschleiern, Beschönigen und Verheimlichen entgegenwirkt. Dass diese «unverschleierte Begegnung» mit unserer Familie, unseren Freunden und Arbeitskollegen nicht nur im Tod stattfinden muss, sondern auch im Diesseits praktiziert werden könnte, davon – und Vielem mehr – erzählen zornig, staunend und nachdenklich die Texte von Kurt Marti.
- Musikalische Leitung: Kristian Döhring
- Inszenierung: Serge Honegger
- Kostüme: Marion Steiner
- Chor: stimmen inscriptum
- Schauspiel: Diana Dengler, Sven Gey und Christian Hettkamp
- Musiklärm: Sallelujah-Gugge
Die Produktion erhielt ausserordentliche Beachtung und wurde zu einem unerwartet grossen Erfolg. Wir danken dem interessierten Publikum.
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